Wir steigen auf, wir steigen ab – und zwischendurch UEFA-Cup

Im Sommer 1993 war es so weit: Nach 22 Jahren ununterbrochener Zugehörigkeit zum Oberhaus musste der VfL erstmals in seiner Geschichte den Gang in die 2. Bundesliga antreten. Trotz des direkten Wiederaufstiegs entwickelten sich die einst „Unabsteigbaren“ in den folgenden Jahren zu einer Fahrstuhlmannschaft, die regelmäßig zwischen der 1. und 2. Bundesliga pendelte.

Unter Trainer Klaus Toppmöller gelang dabei 1997 ein triumphaler Erfolg: Als Aufsteiger startete die Elf in der 1. Bundesliga direkt auf den 5. Tabellenplatz durch, was die erstmalige Teilnahme am UEFA-Pokal bedeutete. Kapitän der Mannschaft war Dariusz Wosz, der im hier zu sehenden Schuh mit seinen schnellen Dribblings viele seiner Gegenspieler schwindelig spielte. VfL-Fans kreierten eine Statue ihres Lieblingsspielers. Wosz ist darin im heute legendären Regenbogentrikot des VfL zu sehen. Als Zugeständnis an den damaligen Hauptsponsor Faber Lotto spielte der Verein in den Spielzeiten 1997 bis 1999 in diesen bunten Leibchen.

Die UEFA-Pokal-Heimspiele der Saison 1997/98 sind bis heute unvergessene Highlights in der Geschichte des VfL: Nach einem 5:3-Sieg gegen den türkischen Vertreter Trabzonspor wurde auch der vielfache belgische Meister Club Brügge mit 4:1 aus dem Ruhrstadion verabschiedet, bis erst ein 2:2-Unentschieden gegen Ajax Amsterdam, damals eine der besten Mannschaften der Welt, nach einer 2:4-Niederlage im Hinspiel das Aus in diesem Wettbewerb bedeutete. Wir zeigen in unserer Ausstellung die drei Wimpel, Eintrittskarten und das Trikot von VfL-Abwehrrecke Frank Fahrenhorst aus dem Heimspiel gegen Ajax Amsterdam.

Nach weiteren Auf- und Abstiegen in den Folgejahren erreichte der VfL in der Saison 2003/04 unter Trainer Peter Neururer noch einmal den UEFA-Cup. (siehe die Pfeife und das Trainingsshirt von Peter Neururer). Zum Publikumsliebling in diesen Jahren avancierte Torhüter Rein van Duijnhoven, der mit dem ausgestellten Handschuh neun Spiele und über 900 Minuten in Folge im Ruhrstadion ohne Gegentor blieb – bis heute ein unerreichter Bundesliga-Rekord.

Nach dem sechsten und bis heute letzten Bundesliga-Abstieg 2010 musste der Verein mehr als zehn Jahre in der Zweitklassigkeit ausharren. An diese Zeit erinnern diverse Fanartikel und Memorabilia, die zeigen sollen, dass die Bochumer Fangemeinde ihrem Verein auch in dieser Zeit treu blieb.

Im Sommer 2021 gelang dem Verein inmitten der Corona-Pandemie als Zweitligameister durchaus überraschend der Wiederaufstieg in die Erste Bundesliga. Seitdem gelang dem Verein trotz zunehmend schwieriger Rahmenbedingungen als vergleichsweise kleiner und finanzschwacher Verein im Konzert der großen und ganz großen Ligakonkurrenten dreimal in Folge der Klassenerhalt: Der Ball aus dem 3:0-Abschlussieg gegen Bayer Leverkusen erinnert dabei an die Rettung am letzten Spieltag in der Saison 2022/23. Der Schuh von Alonso Paciencia, mit dem er im Dezember 2023 das Tor des Monats erzielt, dokumentiert die unglaubliche Aufholjagd und Rettung in letzter Sekunde im Relegations-Rückspiel bei Fortuna Düsseldorf im Mai 2024.

Unter Trainer Dieter Hecking strebt das Team aktuell den vierten Klassenerhalt in Folge an. Dafür ist der letzte Platz in der Ausstellung neben den Klassenerhalts-T-Shirts von 2021/22, 2022/23 und 2023/24 bewusst frei geblieben.

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